• Über mich

    Gudrun Fischer-Santelmann verfasst hochdeutsche und plattdeutsche Texte. 2014 erschien ihr erstes plattdeutsches Buch Keene Langewiel in Sicht, im November 2017 das zweite Buch Zepollen-Schick.

    Genau hinschauen (und hinspüren) konnte ich schon immer. Diese Gabe ermöglicht es mir, Alltagssituationen und besondere Augenblicke aufzugreifen und sie mit Witz, Ironie und einem Augenzwinkern zu beschreiben. Mein turbulenter Alltag mit meiner Familie liefert mir dabei ständig neue Inspirationen für meine phantasievollen Geschichten. Manchmal komme ich dabei sogar ins "Philosophieren"...


    Ich lebe mit meiner Familie auf einem alten, von uns jahrelang liebevoll restaurierten Resthof im niedersächsischen Aller-Leine-Tal. Das Plattdeutsch der Region ist meine Muttersprache, und auch mit meinen Kindern spreche ich ausschließlich plattdeutsch. Es ist sozusagen eine Herzensangelegenheit von mir, diese alte Sprache weiterzugeben und zu erhalten.

    Während meiner Schulzeit - und nach dem Abitur in meinem Beruf als Fremdsprachenkorrespondentin - sammelte ich weitere Erfahrungen mit Sprachen. Später als Ergotherapeutin stand dagegen die Arbeit mit den unterschiedlichsten Menschen im Vordergrund.


    Seit 2004 bin ich freie Mitarbeiterin der Walsroder Zeitung (gfs). Ich bin hauptsächlich im Bereich Kultur unterwegs und portraitiere darüber hinaus in meiner wöchentlichen Serie interessante Menschen der Region, gelegentlich verfasse ich hochdeutsche Glossen. Meine plattdeutschen Kurzgeschichten erscheinen seit März 2010 monatlich im Veranstaltungsmagazin "Findling" und haben in den vergangenen Jahren immer mehr – auch hochdeutsche – Fans gefunden, worüber ich mich sehr freue!


    Ansonsten sind Musik und Kultur weitere Anliegen von mir, für die ich mich seit Jahren unter anderem als "Eventmanagerin" ;-) im Burghof Rethem mit viel Herzblut und Zeit engagiere ( www.burghof-rethem.de ).

  • Bücher- Keene Langewiel in Sicht und Zepollen-Schick

    Wer hätte das gedacht! Mir wäre es jedenfalls früher nie in den Sinn gekommen, dass ich einmal plattdeutsche Kurzgeschichten schreiben würde. Vor vielen Jahren fing ich an, das Plattdeutsch, das in unserer Region "geschnackt" wird, aufs Papier zu bringen. Dabei herausgekommen sind intelligente und selbstironische Texte, die „im Hier und Jetzt“ angesiedelt sind und nichts mit den „Döntjes von anno dazumal“ zu tun haben: Geschichten zum Schmunzeln und zum Lachen, bunte Familiengeschichten, Geschichten, in denen sich andere wiederfinden - und häufig sogar sehr emotionale und fast schon philosophische Texte. Egal ob Urlaub, Moonlight-Shopping, „Zwiebellook“, Lachyoga, Multitasking, Land- und Stadtleben, Unterschiede zwischen Männern und Frauen oder Geschenk-Gutscheine: meine Kreativität kennt keine Grenzen!

    Die Bücher sind erschienen im Isensee-Verlag Oldenburg und können beim Verlag, in jeder lokalen Buchhandlung sowie im Internet bestellt werden:

    Zepollen-Schick
    broschiert, €9,-
    ISBN 978 3 7308 1394 2

    Keene Langewiel in Sicht
    broschiert, €8,99
    ISBN 978 3 7308 1205 1







    Es kann auf Anfrage auch direkt bei der Autorin erworben oder online bestellt werden bei:

    www.isensee.de Amazon
  • Hörproben

    Damit man einen Eindruck bekommt von meinen Geschichten, gibt es hier nicht nur die Möglichkeit, sich einige Auszüge durchzulesen, sondern parallel dazu auch Hörproben anzuhören. Einfach auf „weiterlesen“ klicken, dann erscheint der Text und gleichzeitig auch das Lautsprechersymbol.
    Viel Spaß beim Reinhören und Lesen!
    Keene Langewiel in Sicht

    Hen un wedder, wenn mi allens ganz un gor tau bunt ward, denn stell ick mi vör, ick har Kinner, de ganz ruhig an‘ Disch sitt un späält. Mal een Bild malt oder mal fraacht, ob se mi in‘ Huushalt oder Goorn helpen dröft. So Kinner, de sick nie dreckig maakt, sick nich fief Mal an‘ Dach wat Neies anteiht, sick jümmer gaut benähmt un mi fraacht, bevör se sick wat ut mien Büro »utlähnt« oder an' Computer gaht. weiterlesen

    Mien Kombi un ick

    Wat för’n Glück, dat ick mienen Kombi hebb. Dor passt nich blooß Hund, Gedränkekisten oder manchet Mal een Kinderfohrrad rin. Nee, dormit kann ick sogor jüst mal äben na dat Inrichtungshuus hensusen un mien Beukerschapp ganz ahne Anhänger affhalen.weiterlesen

    Dat Paradies up Eern

    Ick frei mi, dat dat vondaach so schön warm is, denn maakt dat in Goorn glieks mal so vääl Spaaß. Na‘n Freuhstück dorüm nix as aff na buten un in de warme Eer kleien. De Vagels fleitschert, un de Bläär von de Pappel hört sick jüst so an as de Nordsee-Wellen. Süss hörst un süsst du nix. Du kannst ganz in Rauh vör di hendrömmen, wenn du dat Unkruut uttockst.
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    Sonnerfohrt na Hamborch

    Aff un an besocht miene Tante Inge ut Hamborch miene Öllern un kummt na us in denn Heidekreis. Meist feuert se mit ehre Fründin Marie, denn de hett een Auto. Düt Mal suust de beiden all morns ganz freuh, jüst na’n Freuhstück, in Maries Sportwagen los. Dat is so’n richtig schönen Sommerdach, un de beiden freit sick önnich up dat Familjendräpen up’n Lann. weiterlesen

    Urlaubstiet - Uprägung »all inclusive«

    Endlich is dat nu so wiet! De Urlaubstiet steiht vör die Döör un de Kinner hebbt Firjen. Un dütt Mal wütt wi sogor in’n Urlaub fleigen.

    »Ick möch richtig wiet wech, dormit man ok ganz un gor affschalten kann un nich anduernd an tau Huus denkt - un doran, wat man tau Huus nich allens schaffen könn in düsse Tiet«, secht mien Kirl. weiterlesen

    Sommertiet

    Nu is endlich Urlaub: freie Tiet, keen Stress un keene Termine. Taun Glück hebbt wi an de Ostsee noch ganz spontan eene Firjenwahnung för een poor Daach krägen. „Gaut utsocht!“, freit sick mien Kirl, dat sick miene Internet-Seukerei düt Mal tatsächlich lohnt hett un ick wat funnen hebb, wo eenfach allens stimmt! Richtig schön is de Wahnung, un ganz dicht an’t Water. weiterlesen

  • Hochdeutsche Glossen

    Sprache ist für mich faszinierend: Welche Situationen, Gefühle oder Gedanken man damit beschreiben kann! In meinen hochdeutschen Glossen, von denen fast alle bereits in der Walsroder Zeitung in der Rubrik Alltägliches erschienen sind, finden sich die unterschiedlichsten Themen wieder. Mal scharfzüngig, mal bitterböse, mal total überzogen, mal banal, mal grotesk, mal absurd nähere ich mich meinem Alltag und meiner Umgebung ;-)
    "Der, der alles weiß"

    Für die meisten Zeichentrickfilme kann ich mich nicht begeistern. Egal ob Asterix, die Kultserie "Die Simpsons" oder "Spongebob Schwammkopf" - ich bin nie so richtig auf den Geschmack gekommen.Stattdessen habe ich schon als Kind lieber Serien wie "Bonanza", "Die Waltons" oder "Arpad, der Zigeuner" gesehen weiterlesen

    Kugeln statt „Googlen“

    55 Prozent der Achtjährigen und 28 Prozent der Sechsjährigen sind in Deutschland „online“, von den Dreijährigen jedes zehnte Kind! weiterlesen

    Glosse Heidekreis im Jahre 2030

    Norddeutschland im Jahre 2035: In den Großstädten herrscht absolute Wohnungsnot, Studenten nächtigen in den Kellern der Unis in japanischen Schlafkabinen. Die ländliche Bevölkerung zieht es in die Slums an den Stadträndern, während auf dem Land ganze Dörfer aussterben.weiterlesen

    Schnupperkurs zum Nulltarif

    Unsere Bekannten, die in einer kleinen Stadt an der Nordsee leben, besuchten uns kürzlich für ein verlängertes Wochenende. Bei spätsommerlichen Temperaturen und strahlend blauem Himmel erkundeten sie die Gegend mit dem Fahrrad.weiterlesen

    Kindergeburtstag „all-inclusive“

    Es ist vollbracht! Jetzt nur noch drei Kreuze im Kalender machen, alle Viere von sich strecken und Fünfe grade sein lassen. Auch wenn Haus, Hof und Garten immer noch aussehen wie ein Schlachtfeld, und die Haushaltskasse so geplündert ist, dass wir die nächsten beiden Wochen von Wasser und Brot leben müssen.
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  • Kontakt & Anschrift

    Gudrun Fischer-Santelmann


    E-mail: info@fischer-santelmann.de

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  • "Der, der alles weiß"

    Für die meisten Zeichentrickfilme kann ich mich nicht begeistern. Egal ob Asterix, die Kultserie "Die Simpsons" oder "Spongebob Schwammkopf" - ich bin nie so richtig auf den Geschmack gekommen. Stattdessen habe ich schon als Kind lieber Serien wie "Bonanza", "Die Waltons" oder "Arpad, der Zigeuner" gesehen - mit echten Menschen und echten Gefühlen. Ein paar Ausnahmen gab es aber doch: "Heidi" und das Leben mit ihrem Großvater in den Bergen, "Wickie" und seine tollen Einfälle, und die Reisen von Nils Holgersson auf dem Rücken der Wildgänse haben mich dann doch in den Bann gezogen. Durch meine Tochter habe ich jetzt einen neuen Favoriten unter den Zeichentrickfiguren, und abends verbringe ich gerne 20 Minuten vor dem Fernseher mit ihr, um keine Folge zu verpassen: "Yakari" heißt der kleine Indianerjunge, der zusammen mit seinen Eltern namens "Kühner Blick" und "Schimmernde Zöpfe" in einem Sioux-Dorf wohnt. Yakari reitet den ganzen Tag lang auf seinem treuen Pferd "Kleiner Donner" durch die Prärie und erlebt mit seinen Freunden "Frecher Dachs" und "Regenbogen" die tollsten Abenteuer. Was für ein herrliches Leben! Vor allem das sprechende und lachende Pferd, das ständig ironische Bemerkungen macht, hat es mir angetan. Auch "Der, der alles weiß", "Gespannter Bogen", "Hastiges Eichhörnchen", der wohlbeleibte "Fettauge" und der weise "Stille Fels" kommen in den Geschichten vor. Besonders freue ich mich jedes Mal, wenn "Müder Krieger" einen Auftritt hat. Haare und Stirnband direkt vor den Augen, geht er langsamen Schrittes wie in Zeitlupe durch die Gegend. Wenn seine monoton und äußerst langsam gesprochene Warnung "Da - kommt - ein ------- Bär" ertönt, ist es manchmal schon zu spät für Reaktionen. Manchmal ist aber grade er es, der mit seiner stoischen Ruhe und Gelassenheit früher zum Ziel kommt als die anderen. Wie im echten Leben! Hin und wieder ertappe ich mich dabei, wie ich meinen Mitmenschen im Alltag ganz unbewusst auch solche Namen verpasse: Aus Fritz-Michael wird "Der, der immer sonntags Holz sägt", aus Barbara-Luise "Die, die immer eine gute Idee hat", aus Klaus-Heiner "Der, der den Hals nicht vollkriegt", und aus Frank-Henning "Ruhender Stein". Wie sehr solche Beinamen unser Zusammenleben doch vereinfachen könnten! Wenn der neue Mitarbeiter beispielsweise den Namen "Glitschiger Aal", "Emsiger Hamster" oder "Der mit dem schlechten Zeit-Management" hätte, könnte man sich schließlich gleich darauf einstellen. Und auch die Partnerwahl würde der Zusatz "Die, die immer recht haben will", "Der, der niemals aufräumt", "Dreiste Hyäne" oder "Lechzender Hirsch" höchstwahrscheinlich enorm vereinfachen. Vielleicht sollten wir solche Beinamen noch vor den nächsten Wahlen einführen: Dann hätte "Gespaltene Zunge" keine Chance.

    "Flatternder Kolibri" (Gudrun Fischer-Santelmann)

  • Kugeln statt "Googlen

    Gudrun Fischer-Santelmann

    55 Prozent der Achtjährigen und 28 Prozent der Sechsjährigen sind in Deutschland „online“, von den Dreijährigen jedes zehnte Kind! Diese Zahlen aus der Studie „Kinder in der digitalen Welt“ gingen kürzlich durch die Presse und sind kein Scherz! -- Da muss es erlaubt sein sich zu fragen, welche Konsequenzen diese sehr frühen Internet-Aktivitäten möglicherweise haben könnten. Ich stelle mir vor, wie diese Acht-, Sechs- und Dreijährigen sich in den kommenden Jahren weiterentwickeln: Benötigen sie individuelle „Echtes-Leben-Therapien“, um ihre Defizite auszugleichen und Basiserfahrungen sammeln zu können? Denn der Mensch ist ein „Gewohnheitstier“: Er lernt, aber ver-lernt auch sehr schnell. Und auch wir Erwachsenen passen uns sehr schnell an neue Mechanismen an: Wer von uns schaut heute zum Beispiel noch im Lexikon oder Duden nach, wenn Infos doch viel schneller im Internet verfügbar sind? Denkstrukturen im Gehirn verändern sich eben extrem schnell! Allerdings wissen wir Erwachsenen im Gegensatz zu (Klein-)Kindern, dass es irgendwann in grauer Vorzeit andere Mittel und Wege gab, außerhalb „vom Netz“ etwas zu empfinden, sich über etwas zu freuen, Erfolgserlebnisse zu haben!

    Wird den heutigen dreijährigen „Netz-Experten“ eigenständiges und kreatives Denken überhaupt später noch möglich sein, nachdem eine jahrzehntelange Degeneration der Denk- und Gehirnstrukturen erfolgte? Ganz zu schweigen von der körperlichen Entwicklung: Viele Kinder bewegen sich viel zu wenig, verringern ihren Aktionsradius immer mehr, sind kaum noch an der frischen Luft, können häufig nicht mehr rückwärtsgehen, nicht mehr auf einem Bein hüpfen und auf Bäume klettern. Mangels Bewegung bildet sich der Gleichgewichtssinn immer mehr zurück. Kinder geben dem „Googlen“ mehr Raum als dem Kugeln – deshalb müssen Purzelbäume längst ausgiebig im Sportunterricht geübt werden. Brauchen Kinder irgendwann Nachhilfeunterricht im Matschen, Toben, Spielen, Klettern, Springen, Schaukeln, Bauen, Rangeln? Müssen Regen und Wind auf der Haut, der Sand an den Fingern in speziellen Seminaren gespürt, das Riechen und Schmecken mit Experten geübt werden, damit die Sinne nicht verkümmern?? Wie viele Generationen wird es wohl brauchen, bis die Muskeln und Fähigkeiten des Körpers sich so zurückgebildet haben, dass nur noch die Finger- und Daumenmuskeln aktiv sind? Ich sehe das Bild förmlich vor mir: Der Daumen wird im Laufe der Evolution immer länger, muskelloser und gummiartiger. Anstatt Kniesehnenreflex und Abstützreaktion beim Fallen charakterisieren reflexartige Daumen-Wischbewegungen im Sekundentakt die menschliche Spezies. Kinder werden zu „grobmotorischen Stubenhockern“ mit verkürzten Muskeln und Gewichtsproblemen. Handwerkliches Geschick und feinmotorische Fähigkeiten wie das Einfädeln eines Fadens in eine Nadel oder das präzise Einführen eines Schlüssels in ein Türschloss werden für die „Internet-Generation“ eines Tages unlösbare Aufgaben sein.

    Wird die Menschheit überhaupt überlebensfähig sein, wenn der Körper sich immer mehr verformt, der Kopf immer weiter nach vorne in Richtung Brust wandert, der muskellose Rücken kein Rückgrat mehr aufweist und die Lust verlorengeht, sich „fortzupflanzen“? Doch auch auf diesem Gebiet werden findige Wissenschaftler mittels einer App regelmäßig an die ehelichen Pflichten erinnern, Hilfestellung bei der motorischen Ausführung geben und so zunächst noch den Fortbestand der Menschheit sichern. Und zum Glück gibt’s ja auch noch YouTube mit all seinen sehenswerten Praxisanleitungen...

    Erfreulich ist dagegen die Kompetenz des heutigen Nachwuchses in anderen Bereichen: Interneterfahrene Kleinkinder reden und mischen mit, sprechen schon im Alter von drei Jahren mehrere Sprachen und sind wortgewandt wie Erwachsene. Wahrscheinlich sind sie bald sogar in der Lage, sich mit ihrem überdurchschnittlichen kognitiven Wissen mit Hilfe ihrer Tablets in Banken einzuloggen, Flugzeuge zum Absturz zu bringen oder das PENTAGON in die Irre zu führen! Aber am meisten Angst machen mir ehrlich gesagt die selbsternannten „erwachsenen Experten“, die in der aktuellen Entwicklung und der täglichen Internet-Präsenz der heutigen Kleinkinder mehr Chancen als Risiken sehen!

    Viel Spaß beim Kugeln wünscht - Gudrun Fischer-Santelmann

  • Baumwollfelder im Aller-Leine-Tal?

    Gudrun Fischer-Santelmann

    Norddeutschland im Jahre 2035: In den Großstädten herrscht absolute Wohnungsnot, Studenten nächtigen in den Kellern der Unis in japanischen Schlafkabinen. Die ländliche Bevölkerung zieht es in die Slums an den Stadträndern, während auf dem Land ganze Dörfer aussterben. Zugenagelte Schaufenster charakterisieren das Bild in den verwaisten Fußgängerzonen der Kleinstädte. Menschen verlassen ihre Häuser nur noch selten und kommunizieren ausschließlich über WhatsApp und Skype, um das Übertragen von Keimen zu verhindern. Riesige Discounter mit Lieferservice breiten sich aus: Bis zu 24 Mal pro Tag werden Waren „erntefrisch“ aus China eingeflogen, farbenfrohe Bekleidung aus Bangladesh zu Tiefstpreisen komplettiert das Angebot. Und das Allerbeste: Der Konsument muss seine kostbare Zeit nicht mit dem Bestellen der Waren vergeuden, sondern wird entsprechend seines computerfundierten „Profils“ automatisch mit dem beliefert, was zu ihm passt.

    Und mittendrin, im Herzen Niedersachsens, ein „Leuchtturm-Landkreis“, in dem alles anders ist: Der Bleibekreis (früher Heidekreis)! Wissenschaftler forschen, ob eine Gen-Mutation oder Umwelteinflüsse dafür verantwortlich sind, dass sich die unscheinbaren „Bleibekreisler“ völlig entgegengesetzt entwickelt haben. Fest steht, dass diese Menschen so furchtlos sind, dass sie mit anderen ins Kino, Theater und Konzert gehen, sich entgegen aller Warnungen auf den Straßen treffen und klönen, und trotz aller Gefahren Fahrrad fahren. Es heißt, dass sie sich hauptsächlich von regionalen Produkten ernähren und nur so vor Gesundheit strotzen. Frisch gebackenes Brot, Milch und Käse von Kühen und Schafen der Region, Apfelwein und selbstgebrautes Bier, Apfelsaft von Äpfeln aus dem Garten, Gemüse von den eigenen Feldern gehören zu den Hauptnahrungsmitteln dieser besonderen Spezies. Und aufgepasst: Menschen der unterschiedlichsten Nationalitäten leben hier in intakter Natur friedlich zusammen, lernen voneinander und feiern miteinander Feste, ohne sich die Köpfe einzuschlagen. So was hat die Welt noch nicht gesehen! Von so viel Lebensqualität, Lebensfreude und Artenvielfalt hat auch der Rest der Welt Wind bekommen. Regelmäßig werden für Politiker parteiübergreifend Infofahrten zu den weltoffenen „Bleibekreislern“ organisiert, die über ein seltenes Gen verfügen. Es scheint dafür zu sorgen, dass alle fröhlich und uneigennützig gemeinsame Ziele verfolgen: Unter anderem in Düshorn, Rethem, Kirchboitzen und Bad Fallingbostel betreiben ehrenamtliche „Bleibekreisler“ selbstverwaltete Dorfläden und genossenschaftlich organisierte Landgasthäuser, fahren mit Bürgerbussen über Land, integrieren Flüchtlinge und feiern multikulturelle Feste.

    Und wer weiß, was noch alles kommt: Ein Modelabel, das auf dem Rethemer Toschi-Gelände aus regionalen Hanffasern Öko-Mode produziert? Eine selbstverwaltete Fahrradmanufaktur in Walsrode? Zichorien-Röstereien in Bad Fallingbostel, die leckeren regionalen „Kaffeeersatz“ anbieten? Baumwollfelder im Aller-Leine-Tal? Ein ganzer Landkreis, der weltweit durch überdimensionale Kunstobjekte in der Landschaft auf sich aufmerksam macht??

    Ich bin mir sicher: Bleibekreis, da geht noch was ...

  • Schnupperkurs zum Nulltarif

    Gudrun Fischer-Santelmann

    Unsere Bekannten, die in einer kleinen Stadt an der Nordsee leben, besuchten uns kürzlich für ein verlängertes Wochenende. Bei spätsommerlichen Temperaturen und strahlend blauem Himmel erkundeten sie die Gegend mit dem Fahrrad. „Es ist wirklich herrlich hier: die Flüsse und die vielen Fahrradwege! Einmalig, einfach einmalig“, lautete ihr begeistertes Fazit nach der ersten Fahrradtour. Am zweiten Tag hatte Ehemann Michael plötzlich Probleme mit seiner Atmung. „Das Fahrradfahren strengt ihn zu sehr an“, hieß es. Am dritten Tag rückten sie nach einer weiteren verkürzten Tour drucksend raus mit der Sprache: „Diese intensiven Gerüche hier auf den Feldern, die sind wir einfach nicht gewohnt. Wir lassen das Fahrradfahren lieber und bleiben heute einfach hier und machen es uns gemütlich.“ Auch gut. Nachmittags war es so mild, dass sie Kaffee und Kuchen auf der Terrasse genießen konnten. Allerdings merkte man schon wieder, dass die Städter den Anforderungen des Landlebens einfach nicht gewachsen waren. „Wenn das Trecker-Geräusch näherkommt und hinter dem Trecker ein Güllefass auftaucht, muss man sofort alles stehen und liegen lassen, draußen schnell Kinder und Wäsche einsammeln, reinlaufen und die Fenster schließen“, erklärte ich ihnen die Gepflogenheiten auf dem Land. Sie dagegen waren gemütlich und nichtsahnend mit Kaffee und Kuchen sitzen geblieben, bis die Gülle knapp an ihren Kuchentellern vorbeispritzte und sie mit Haut und Haar einbalsamiert waren. „Warum gibt es hier in den Dörfern keine Fahnen, die gehisst werden? Grün heißt: die Luft ist rein. Gelb: Achtung, Gestank möglich. Und bei Rot sollte man seine Tätigkeiten nach drinnen verlegen. So wie bei uns an der Nordsee mit den Fahnen am Wasser. Dann kann man seinen Tag entsprechend planen“, schlugen sie vor. „Ja, und man könnte im Frühling und Herbst auch ‚Schnupperkurse‘ anbieten: ‚Mit dem Fahrrad von Feld zu Feld‘ – und die Städter müssen herausfinden, ob es sich um Schweine-, Hühner- oder Rindergülle handelt. Pferdemist wäre dann eine echte ‚Geruchsrarität‘“, witzelten sie. „Und wer weiß, vielleicht ist dieser starke Ammoniak-Gestank der Gülle ja auch irgendwie ‚befreiend‘ für die Atemwege und ätzt alle Keime in der Nase und den Bronchien weg. ‚Naturheilpraxis‘, im wahrsten Sinne des Wortes“, warf der Mann meiner Freundin hustend ein. „Gibt es nicht auch schon ‚Landluft in Dosen‘ im Internet zu kaufen? Wenn nicht, wäre das eine Super-Einnahmequelle für die Landbevölkerung. Da könntet ihr richtig absahnen“, lachten sie um die Wette und hatten schon die nächste Idee: „Man könnte allerdings auch Menschen OHNE Geruchssinn züchten – das wär doch DIE Zukunftsidee!!“, schrien sie begeistert, stierten sich mit irrem Blick an und klatschten in die Hände. So langsam kamen mir die beiden doch etwas seltsam „ent-rückt“ und von Sinnen vor. Vielleicht wäre die Sache mit den Fahnen gar nicht so schlecht: Hätte heute die rote Fahne geweht (= Tätigkeiten nach drinnen verlegen) wäre den beiden der Aufenthalt im Freien mit intensiv-aromatisch duftender Landluft vielleicht nicht ganz so stark zu Kopf gestiegen und hätte den Städtern das Hirn nicht völlig benebelt... ;-)

  • Kindergeburtstag "all-inclusive"

    Gudrun Fischer-Santelmann

    Es ist vollbracht! Jetzt nur noch drei Kreuze im Kalender machen, alle Viere von sich strecken und Fünfe grade sein lassen. Auch wenn Haus, Hof und Garten immer noch aussehen wie ein Schlachtfeld, und die Haushaltskasse so geplündert ist, dass wir die nächsten beiden Wochen von Wasser und Brot leben müssen. Egal, Hauptsache wir haben nicht versagt im „Mutti-ist-die-Beste-Wettkampf“ im Ausrichten von Geburtstagsfeiern. Nach jahrelangem Üben haben wir dieses Mal einfach alles richtig gemacht: Wir haben uns die Kritik der Kinder vom letzten Jahr zu Herzen genommen („Mir ist langweilig!) und haben sogar die sonst allseits beliebte Dorfralley mit Schatzsuche abgeblasen („Das ist ja voll öööde!“) . Wir haben von vornherein für jedes Kind einen erwachsenen „Personal Trainer“ aus dem Freundeskreis engagiert, damit wir allen sofort jeden Wunsch von den Lippen ablesen konnten. So war es ohne Probleme möglich, zehn verschiedene „Activities“ von Segelfliegen für Einsteiger, Trampolinspringen, Handy- und Videospielen, Kartbahn-Fahren bis hin zum Outdour-Kletter-Erlebnis parallel und ohne Wartezeiten anzubieten – glückliche Kinderaugen inklusive.

    Auch ernährungstechnisch haben wir uns für ein Zukunftsmodell entschieden. Der Imbisswagen in unserem Garten bot den ganzen Tag über einfach alles, was das Herz begehrte: Neben Non-Stop-Süßigkeiten gab es Brathändel vom Grill für Fett-Fetischisten, Soja-Burger für die Vegetarier-Kinder und Sushi-Variationen für den kleinen Feinschmecker. Dazu als Nachtisch 50 verschiedene Sorten Eis, damit für jeden etwas dabei war (Anmerkung für alle werdenden Eltern: Geburtstagskuchen sind schon lange out).

    Der Pyrotechniker aus der Nachbarschaft ließ als krönenden Abschluss des Tages ein exklusives Feuerwerk am Himmel erstrahlen, bevor alle glücklich mit ihren überdimensionalen „Geburtstagsabschluss-Tüten“ voller Spielzeug und Süßigkeiten nach Hause gingen.

    In einem Jahr ist es wieder so weit. Ich fange vorsichtshalber jetzt schon mal an zu planen. Und wenn alle Stricke reißen und uns nichts Extravagantes mehr einfällt, engagiere ich einfach den Kindergeburtstags-Caterer aus Hannover – der bringt die weißen Pagodenzelte zum Übernachten gleich mit und sorgt „all-inclusive“ auch für Essen, Besteck, Ambiente, Zauberer und den obligatorischen Hubschrauberrundflug…

  • Keene Langewiel in Sicht


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    Hen un wedder, wenn mi allens ganz un gor tau bunt ward, denn stell ick mi vör, ick har Kinner, de ganz ruhig an‘ Disch sitt un späält. Mal een Bild malt oder mal fraacht, ob se mi in‘ Huushalt oder Goorn helpen dröft. So Kinner, de sick nie dreckig maakt, sick nich fief Mal an‘ Dach wat Neies anteiht, sick jümmer gaut benähmt un mi fraacht, bevör se sick wat ut mien Büro »utlähnt« oder an' Computer gaht. Kinner, de mit ganz vääl Freid jeden Dach ehre Schaularbeiden maakt.

    In Wohrheit sütt dat aber ganz anners ut: Miene Kinner hebbt NIE Langewiel, hebbt jümmer neie Grappen in' Kopp, sünd unheemlich kreativ un wütt geern allens süms utprobeiern. Wo faken hebb ick jüm all seuken mösst! Stell di vör, dien Jung' is fief Johr oolt, dat is Winter, öberall Ies un Snei – un dien Jung is nich uptaufinnen. Jüst hebb ick noch ut’n Fenster käken: dor hett he up’n Hoff mit sienen Schleern späält, un nu is he wech! Du sochst un sochst un roppst un warrst ganz rammdösig dorbi vör Angst. Wo kann he blooß wään?? Is he ok nich an’ See gahn? Dat Ies hollt doch noch gor nich! Du büst all ganz mall in Kopp vör lauter Sorgen un kummst natürlich nich dorup, dat he mit sien lüttschet Rad sess Kilometer dörch'n Busch – öber Ies un dörch Sneiweihn hendörch – na sienen Kinnergoornfründ henfeuert is! Ganz alleen!! Mit fief Johr!!! Un dor in de Kööken bi sienen Fründ drinkt he ersmal heiten Kakao, warmt sick up un lett sick dat gaut gahn. Taun Glück bringt em de Mudder von sienen Fründ dorna glieks wedder na Huus. Minsch, wat bün ick froh, as sien Kopp achter de Schiev upduukt! - Un ok uus annere lüttsche Kobold is jüst in eene »Experimentierphase«: Jümmer blooß dat äten, wat up’n Disch kummt, is jo langwielig. Nee, se well süms wat utprobeiern. Nülich hett se morns vör de Schaul in Düüstern all een rohet Ei verputzt, ahne dat wi dat mitkrägen hebbt. Blooß de Eierschell leech naher achtern Schapp. Lesde Wääke meen mien Kirl, dat dat so na Fisch in‘ Huus rüükt...

    Wieder geiht de Geschicht in mien Bauk Keene Langewiel in Sicht

  • Mien Kombi un ick


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    Wat för’n Glück, dat ick mienen Kombi hebb. Dor passt nich blooß Hund, Gedränkekisten oder manchet Mal een Kinderfohrrad rin. Nee, dormit kann ick sogor jüst mal äben na dat Inrichtungshuus hensusen un mien Beukerschapp ganz ahne Anhänger affhalen.

    »Ja, den Bücherschrank haben wir vorrätig. Übrigens: Kunden, die diesen Schrank gekauft haben, haben sich häufig auch noch für das Himmelbett interessiert. Ist im Kombipack besonders günstig«, secht de Verköperin fründlich. Ja, denk ick bi mi – wo ick nu all mal mit mienen Kombi hier bin… Un so’n Bett kann’n jo jümmer mal bruken, as Gästebett oder so.

    »Das Bett ist auch komplett zerlegt.« Noch bäter!

    Bi de Warenutgaav kummt een Kirl anschuben un roppt miene Nummer up. Fief Pakete tell ick. «Sind Sie sicher, dass das große Paket auch dazu gehört? Sieht aus wie ein Billardtisch von den Maßen her – das ist sicher ein Versehen.

    »Das ist das Bett«, secht de Kirl ganz drööch un is ok all wedder achter de Döör verswunnen. O Gott, schall ick dat Paket glieks hier stahn laten oder ersmal verseuken, ob dat viellicht doch rinpasst?? Is jo unheemlich breet. Un lang. Flink de achtere Sitzbank ümklappen un tauerst de lüttscheren Pakete rinschuben. Minsch, wat sünd de swoor! Har ick doch blooß keen massivet Holt utsocht! Un denn möss ick ok noch inne Sünn parken! In’n Schadden dä mi de Schweet gewiss nich so denn Puckel hendaal lopen. Nu geiht ok noch dat veerte Paket bi’n Inloorn apen. Ok dat noch! De eenzelnen Breer von mien Schapp rutscht up denn smärigen Parkplatz. Ick bin kott dorför, in Tranen uttaubräken oder lostaubölken. Oder beides. Un keen Minsch kummt mal up de Idee, mi tau helpen un mit antaufaten. All hebbt se dat höllsch ielig, oder se grient sick eenen in Vörbigahn: »Na, Großeinkauf? Na ja, selbst ist die Frau!«

    Nu rullt ok noch de ulle Wagen gegen den Porsche näbenan. Verflixt noch mal! Ick laat den ganzen Schiet glieks hier up’n Parkplatz stahn! Schall sick doch wer anners mit denn Kraam rieten! Ruhig, ganz ruhig, schnack ick jümmer wedder lies vör mi hen. Viellicht passt jo doch allens rin – du hest jo eenen Kombi! So, nu kummt dat Bett...

    Wieder geiht düsse Geschicht in mien Bauk Keene Langewiel in Sicht.

  • Dat Paradies up Eern


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    Ick frei mi, dat dat vondaach so schön warm is, denn maakt dat in Goorn glieks mal so vääl Spaaß. Na‘n Freuhstück dorüm nix as aff na buten un in de warme Eer kleien. De Vagels fleitschert, un de Bläär von de Pappel hört sick jüst so an as de Nordsee-Wellen. Süss hörst un süsst du nix. Du kannst ganz in Rauh vör di hendrömmen, wenn du dat Unkruut uttockst. Benah as in Paradies is dat bi us, denk ick. Aber de Vörstellungen von‘t Paradies schient doch utenanner tau gahn, denn för mienen Kirl heet dat wat ganz anneres: He well twors ok nich anduernd stört weern bi siene Arbeit. Aber tau siene „Glückseligkeit“ hört doch faken dortau, dat he näbenbi een bäten Krach maken kann. Un dor gifft dat so allerhand in de Warksteer, mit dat he sien Paradies nöger kummt. As ick mi jüst öber dat Tirilieren von de Vagels frei, dor smitt mien Kirl eerstmal sien „Fichtenmoped“, de Motorsaach, an: De Bööm un Büsche mööt besnärn weern. Denn kummt de Motorseeßel för dat lange Gestrüpp an‘ Rand. As he dormit ferdig is, packt he nich allens up de Schuuvkoor un bringt dat wech – nee – he haalt sienen Trecker un Hänger un loort de Twiech up. Is jo gaut, dat he glieks allens wechbringen well! Aber markt he denn gor nich, wo dull dat stöövt, as he direkt an miene widde Wäsche vörbibrackert?? Ick glööv, ick mutt allens noch mal waschen! De nächsde halbe Stünn is he ünnerwägens mit siene Ladung. Ick glööv, in Busch drippt he noch allerhand „Gliekgesinnte“: allens Kirls, de ok mit‘n Trecker wat utenanner bringt. Dat gifft jo jümmer irgendwat mit’n Hänger dörch de Gegend tau feuern, oder? Dat duert bestimmt länger, bit he wedder dor is, un ick kann eerstmal dörchatmen. Doch upmal kummt de Krach von de annere Siete: De Naaber is mit siene elektrische Heckenscheer un denn ullen Loofpuuster ingang, un meiht dorna sienen Rasen. Wedder nix mit Rauh! Un ok mien Kirl hett an düssen Sönnabend noch allerhand vör….

    Wiederläsen künnt ji düsse Geschicht in mien Bauk Zepollen-Schick

  • Sonnerfohrt na Hamborch


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    Aff un an besocht miene Tante Inge ut Hamborch miene Öllern un kummt na us in denn Heidekreis. Meist feuert se mit ehre Fründin Marie, denn de hett een Auto. Düt Mal suust de beiden all morns ganz freuh, jüst na’n Freuhstück, in Maries Sportwagen los. Dat is so’n richtig schönen Sommerdach, un de beiden freit sick önnich up dat Familjendräpen up’n Lann. Een bäten vull is dat up de Autobahn, un dat ward ok jümmer wärmer buten, aber dat Weer is eenfach wunnerbor! Un mit Klimaanlaach in‘ Auto is dat jo ganz egaal, wo heit dat buten is. "Ich glaub, die Klimaanlage funktioniert nicht", stellt Marie upmal fast. Aber ok dat öberläävt man – güng jo freuher ok, secht sick de beiden. Frooens. Denn maakt man äben dat Geblääs an un lett sick önnich Luft von vörn in’t Gesicht puußen. "Kannst du die Lüftung mal kälter stellen? Bei mir kommt nur warme Luft raus" meent Tante Inge, as ehr Kopp all langsam füerroot is. Denn de Sünn schient up ehr daal, un nu ok noch de heite Luft von vörn! "Mir ist auch schon ganz heiß, dabei hab ich die kälteste Stufe eingestellt", wunnert sick Marie. Un tatsächlich: nich blooß 30 Grad buten un keene Klimaanlaach, sonnern nu loppt ok noch de Heizung up Hochtourn un geiht nich uttaustellen!! Aber de beiden Frooenslüüe sünd nich zimperlich, dreiht eenfach de beiden Fensterschieben ganz daal un laat sick denn Fohrtwind üm de Nääs weihn: nu is dat uttauholen! As se endlich ankaamt bi miene Öllern, is nich blooß ehr Hoorputz ruiniert, sonnern se brukt ok flink wat Kooles tau drinken, weil se ganz „utdrööcht“ sünd ünnerwägens. Aber am Enn ward dat noch een richtig schöne Dach: All sünd se gaut stellt, dat Äten un de Kauken von uus‘ Mudder smeckt gaut as jümmer – un tau vertellen un tau lachen gifft dat ok allerhand, so as jümmer bi ehre Dräpen.

    Na'n Kaffeedrinken schall dat glieks wedder losgahn na Hamborch, dormit de beiden blooß nich in denn Wääkenenn-Verkehr rinkaamt. Düt Mal dreiht se glieks de Schieben rünner – dat is nämlich jümmer noch unheemlich warm un schwül. Un denn wedder de heite Heizungsluft dortau! Twee Buddels mit Water gäävt wi jüm mit, falls se ünnerwägens Dösst kriecht. "Wir rufen an, wenn wir angekommen sind", versprickt miene Tante , un meent, dat se woll in 90 Minuten tau Huus sünd. Na fiev Stünnen mellt se sick endlich un is ganz fix un ferdig. Keen Wunner…

    Wieder geiht de Geschicht in mien Bauk "Zepollen-Schick".

  • Urlaubstiet – Uprägung »all inclusive«


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    Endlich is dat nu so wiet! De Urlaubstiet steiht vör die Döör un de Kinner hebbt Firjen. Un dütt Mal wütt wi sogor in’n Urlaub fleigen.

    »Ick möch richtig wiet wech, dormit man ok ganz un gor affschalten kann un nich anduernd an tau Huus denkt - un doran, wat man tau Huus nich allens schaffen könn in düsse Tiet«, secht mien Kirl. »Stimmt. Un wenn wi fleicht un denn von Ibiza ut sogor noch mit de Fähr na Formentera öbersetten mööt, denn künnt wi ok nich mal äben »ganz s¬pontan« freuher trüch kamen. So as letztet Johr ut Holland, as du meent hest, dat güng bi de Arbeit nich ahne di!« Dat wöör wirklich keen Urlaub! Na dree Daach in Holland Hals öber Kopp midden inne Nacht wedder affreisen mit Sack un Pack…

    Wenn man blooß vör’n Urlaub nich jümmer düsse ulle Packeree wöör. An wat’n ok allens denken mutt: Tüüch för heite un koole Daach, Rägen¬jackens, Bikinis un Badeböxen, wat Eenfachet för denn Strand, wat Feineret för abends, Schauh tau’n Lopen un Rümkraxeln in de Barge, Sünnenhaut un Sünnenkrääm, Spääle, Beuker, Schnuller, Windeln, Spääluhr, un den Erste-Hilfe-Kuffer för de Kinner nich tau vergäten. Krank weern kann jo jümmer mal eener, oder sick den Magen verdarben oder öber siene eegenen Bein stolpern oder utglitschen. Un de Antibiotika för mienen Jungen mööt ok mit, de sünd ganz wichtig! De hett sick gistern bi sienen Fründ jüst noch de Messforke deip in sien Bein rinstäken. Gaut, dat he nich in’ Krankenhuus blieben möss un öberhaupt mitkamen kann mit düsse groode Wunn in Bein!

    Mi drööhnt all de Kopp, aber langsam hebb ick miene Listen affhakt. Ob ick woll an allens dacht hebb? Klock 2 in de Nacht geiht dat los na denn Fleiger, mien Vader bringt us dor hen. Ick bin jo jümmer so besorcht, ob ick ok allens inpackt hebb: Dreemal mööt wi up den Wech na de Autobahn noch rechts ranfeuern un ick kiek na, ob ick ok de Tickets för alle Kinner, mienen Kirl un mi in miene Taschen hebb, ob mien Portmonee un de Krankenkassenkoorten för alle ok wirklich dor sünd. Bäter tweemal kieken as naher wat Wichtiget vergäten, denk ick bi mi. Obwoll mi de annern all langsam ankiekt als wollen se sengen: nu öberdriffst du aber wirklich. Hör doch mal up mit düsse ulle Seukerei!

    Nu kann nix mehr scheif gahn, wi sünd in H¬annober-Langenhagen ankamen un mööt blooß noch de Kuffers up dat Band smieten. Hm – dat is jo gediegen: wi sünd mit sess Minschen un hebbt blooß fief Kuffers? ...

    Düsse Geschicht künnt ji wiederläsen in mien Bauk Keene Langewiel in Sicht

  • Sommertiet


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    Nu is endlich Urlaub: freie Tiet, keen Stress un keene Termine. Taun Glück hebbt wi an de Ostsee noch ganz spontan eene Firjenwahnung för een poor Daach krägen. "Gaut utsocht!", freit sick mien Kirl, dat sick miene Internet-Seukerei düt Mal tatsächlich lohnt hett un ick wat funnen hebb, wo eenfach allens stimmt! Richtig schön is de Wahnung, un ganz dicht an’t Water. Un wat mi besonners freit: Uuse Kinner kaamt noch mal alle mit – sogor de grooden beiden! Un denn späält dat Weer ok noch mit: Vörher hett dat wääkenlang rägent, aber nu schient de Sünn. Manchmal hett man ok mal Glück! Abends maakt wi glieks eene lüttsche Fohrradtour un kaamt bi een Konzert vörbi. "Laat us mal anholen: Dat is jo cool, dat dat hier sogor Live-Musik an de Strand-Bar gifft. Un denn ok noch ganz ümsüss!", secht de Kinner un stiecht ok all aff von ehre Drahtäsel. Wi besluu't, dat wi us dat Konzert anhörn wütt. Doch as wi nööger ran kaamt, kiek ick mi de ganze Bagaasch genauer an: Ob mit de Lüüe woll allens in Ordnung is? Wat hebbt de meisten blooß för reflexortige Tuckungen? Oder is dat een neie DanzStil? Dat schient mi jo, as ob manche sick sogor gegensiedig bufft un anduernd rümfuchtelt vör de Nääs von de annern. Sogor de Sänger von de Band sleit midden bi dat Konzert jümmer wedder wild üm sick, as har he Aggressionen. Wat is denn dor los?? Passt gor nich tau de entspannte Reggae-Musik. Mi dücht ok, dat de meisten sick een bäten tau warm antagen hebbt – mit ehre Winterjackens un ehre dicken Mützen bi düt warme Weer. Wi sünd nämlich noch in kodde Böxen ünnerwägens, weil dat so warm is. Un noch wat: Vääle hebbt eene Oort Utslach. Ob de krank sünd?? Amenn is dat een privatet Konzert von eene Kurklinik, wo de Lüüe tau Kur sünd mit ehre Krankheiten? Am besten, wi gaht nich ganz so dicht ran – ansticken wütt wi us in uusen Urlaub nu jo ok nich! Oder ob de woll Drogen nähmt? Dat rüükt nämlich bannig streng hier. Öberall desülbe Geruch, is jo gediegen. Hängt dat amenn' doch mit de ReggaeMusik tauhopen? "Ick well hier wat äten, dat rüükt so schön na Grillen", meent mien Jung un bestellt sick glieks wat. As wi stahn blieft un us de Musik anhört, ward us flink kloor, wat dor los is: Dat sünd keene Patienten un de nähmt ok keene Drogen….

    Wieder geiht de Geschicht in mien Bauk Zepollen-Schick